† 23. September 1882 in Göttingen)
Ab 1820 studierte er Medizin in Marburg und Heidelberg, ab 1821 auch Chemie bei Gmelin. 1823 schloss er sein Medizinstudium in Heidelberg mit Promotion ab und konzentrierte sich fortan nur noch auf die Chemie. In dieser Zeit waren die Grenzen zwischen Philosophie und Naturwissenschaft mangels genauerer Kenntnisse nur vage ausgeprägt. Gmelin war so beeindruckt von Wöhlers experimentellem Geschick bei der Isolierung von Dicyan und Cyanursäure, dass er ihm ein Praktikum bei Berzelius in Stockholm vermittelte.
Wöhler gilt als Pionier der organischen Chemie wegen seiner Synthese von Oxalsäure durch Hydrolyse von Dicyan 1824[4] und von Harnstoff aus Ammoniumcyanat im Jahre 1828. Diese Synthesen eröffneten das Feld der Biochemie, da zum ersten Mal Stoffe, die bisher nur von lebenden Organismen bekannt waren, aus „unbelebter“ Materie künstlich erzeugt werden konnten
Wöhler ist auch bekannt als Entdecker der Synthese von Calciumcarbid (1862, identifizierte auch dessen Hydrolyseprodukt Ethin), von Benzoesäure aus Benzaldehyd und von Hydrochinon aus Chinon. Ferner gelang ihm die Isolierung von Nickel aus Arsennickel.
Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg seit dem 9. Dezember 1853